Mit dem neuen Vorstandsmitglied Robert Nagele erhält die Stiftung für Biodiversität und Artenvielfalt noch mehr Rückenwind. Robert Nagele ist seit 2016 Vorstand bei der BILLA AG und mit 27 Jahren Firmenzugehörigkeit kennt er den Nahversorger wie kaum ein anderer. Im Interview gibt er Einblick, wie Blühendes Österreich dadurch noch mehr gedeihen wird:

Herr Nagele, herzlichen Glückwunsch zur Berufung in den Vorstand von Blühendes Österreich! Was hat Sie dazu bewogen, diese Verantwortung zu übernehmen?

Zum einen, weil das Thema Biodiversität ein großes, persönliches Anliegen ist und ich deshalb schon die Stiftung sehr gerne unterstütze. Zum anderen ist es natürlich auch in meiner beruflichen Funktion als BILLA-Vorstand relevant, da Nachhaltigkeit in meiner Arbeit eine große Rolle spielt. Da BILLA der Hauptinitiator der Stiftung Blühendes Österreich ist und jährlich mit einem namhaften Betrag unterstützt, ist es von Vorteil, wenn hier jemand von BILLA an der Seite steht, und das mache ich sehr, sehr gerne.

Inwiefern wird die Zusammenarbeit zwischen BILLA und Blühendes Österreich unter Ihrer Leitung gestärkt und weiterentwickelt?

Die Zusammenarbeit lief bereits sehr gut und intensiv. Ich möchte für noch mehr Kontinuität sorgen und bemühe mich, die Anliegen von Blühendes Österreich verstärkt ins operative Geschäft des Unternehmens einzubringen, vor allem auf regionaler Ebene. Mit den BILLA Märkten sind wir sehr gut in den Gemeinden Österreichs vertreten. Da die Projekte der Stiftung auch lokales Engagement im Naturschutz fördert, gibt es großes Potenzial für eine Vernetzung von den Biodiversitätsgestalter:innen, Bäuer:innen mit den BILLA Nahversorgern in der jeweiligen Region.

Wie möchten Sie Partnerschaften zwischen Blühendes Österreich und anderen Naturschutzinitiativen fördern?

In diesem Bereich ist Blühendes Österreich bereits auf einem sehr guten Weg. Das Team der gemeinnützigen Privatstiftung leistet hier schon seit Jahren tolle Arbeit. Aktuell unterstützen die Changemaker-#nature-Projekte das Engagement von Jugendlichen und der #streuobst-Call rettet gefährdete Streuobstwiesen.
Wir stellen hier einen großen Beitrag, um die besten Projekte finanziell, aber auch mit Know-how zu unterstützen und auch öffentliche Förderungen zu lukrieren, um noch breiter aufgestellt zu sein. Ich bringe auch gerne mein Wissen in das Ökosystem Blühendes Österreich ein und vernetze gerne Menschen untereinander. Landwirtschaftliche Produkte aus nachhaltigen Betrieben der #streuobst Gewinnerprojekte sollen hier auch einen Weg ins BILLA-Regal finden.

Welche Maßnahmen planen Sie, um die Öffentlichkeit stärker für Naturschutzthemen zu sensibilisieren und zu mobilisieren?

Ich möchte Blühendes Österreich in die Kommunikationskanäle von Billa eingliedern, sodass die Themen rund um Biodiversität und Artenschutz breit gestreut werden. Die Menschen sollen über die großartigen Projekte in ihrer Region informiert werden. Ich möchte die Kund:innen sensibilisieren und Mitstreiter:innen gewinnen.

Welche Rolle spielt der Nahversorger BILLA zur Förderung des Naturschutzes durch Blühendes Österreich?

Die BILLA Filialen sind regional verankert, unsere Aktivitäten sollen im Sinne des Naturschutzes sein. Das beginnt bei der Gestaltung der Märkte mit seinen Grün- und Blühflächen, schließt aber auch unsere Lieferant:innen aus der Region mit ein. Wir möchten die Produkte von lokalen Bio-Betrieben und Biodiversitätsgestalter:innen in den Vordergrund rücken und den Zugang zum Handel erleichtern.

Welche Herausforderungen sehen Sie aktuell im Bereich Natur- und Artenschutz und wie planen Sie, diesen zu begegnen?

Die Herausforderungen sind mannigfaltig. Da gibt es die Tatsache des Artensterbens, aber auf der anderen Seite auch Renaturierungsprojekte von geschädigten Ökosystemen. Wir müssen unsere Bautätigkeiten und den Ausbau der Nahversorgung so nachhaltig und ökologisch wie nur möglich gestalten – mit besonderem Fokus auf die Biodiversität. Das geht im Kleinen, zum Beispiel mit Blühflächen oder Insektenhotels, aber auch im Großen wie beim Ausbau erneuerbarer Energien und der Reduktion der Bodenversiegelung. 

“Als eine der größten Krisen sehe ich die Biodiversitätskrise, und wir sollten bei allem, was wir tun, an die Vielfalt der Pflanzen und Tiere denken und diese fördern.”

Wie sehen Sie die Zukunft von Blühendes Österreich und welchen Beitrag möchten Sie persönlich dazu leisten?

Extrem positiv! Ich glaube fest daran, dass wir eine Bewegung für mehr Vielfalt anstoßen können, neue Partner:innen gewinnen, weitere Projekte entwickeln und andere private Unternehmen überzeugen können, sich für die Artenvielfalt einzusetzen. Es braucht große Anstrengungen und finanzielle Mittel, um einen Beitrag zu leisten.

Als Vorstand bei Blühendes Österreich setze ich mich dafür ein, ausreichend Geldmittel für Biodiversitäts Projekte und Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung zu stellen, um die gefährdete Vielfalt der Pflanzen und Tiere zu schützen. 

“Ich möchte persönlich wie beruflich bei jeder Entscheidung die Biodiversität mitdenken und in ihrem Sinne entscheiden.”

 

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg für ein blühendes Österreich!

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