Setzt du eine Schlehe, erwacht ein vielfältiger Lebensraum! In unserer neuen Serie „VerVielfalter“ stellen wir dir die A-Prominenz der Pflanzen vor, bei denen die tierische Gefolgschaft von Schmetterlingen, Vögeln, Bienen und Co. nicht lange auf sich warten lässt. So holst du dir nicht nur das summende und flatternde Leben in den Garten, du wirfst mit diesen Pflanzenarten auch den Rettungsanker für den apokalyptischen Rückgang der Insekten- und Vogelvielfalt. Beginnen wir mit der leistungsfähigen Schlehe (Prunus spinosa), auch Schlehdorn oder Dornstrauch genannt, die das ganze Jahr über einen wertvollen Lebensraum bietet.

Die Schlehe hat immer Saison

Der Strauch blüht bereits im Erstfrühling und lockt mit ihrer weißen Blütenpracht die ersten Hummeln, wie die Dunkle Erdhummel oder die Helle Erdhummel. Diese brummen bereits ab 2 Grad Celsius zum Bestäuben vorbei, während die Honigbienen noch inaktiv sind. Dass die Schlehe während der Blüte neben Pollen auch Nektar bietet, hat sich bei bis zu 20 Wildbienen– und Schwebfliegenarten herumgesprochen.

Schlehe Schlehdorn

Auch die Schmetterlingsarten, die vergleichsweise früh flattern, wie

  • Tagpfauenauge
  • C-Falter
  • Distelfalter
  • Großer Fuchs
  • Kleiner Fuchs
  • Landkärtchen
  • Grünader-Weißling

kommen im Frühjahr angeflattert und freuen sich über den süßen Nektar.

Tipps für emsige GärtnerInnen: Save the Date – Anfang November 2018 findet der legendäre Heckentag statt, bei dem du über 50 heimische Gehölzarten preisgünstig erwerben kannst. Mehr Informationen gibt es hier.

Junges Blattgrün lockt Pflanzenfresser

Gegen Ende des Blütenzaubers wird das Buffet mit jungen, saftigen Blättern bestückt. Durch die kräftigen Sprossdornen werden jedoch großmäulige Fressfeinde wie Rehe oder Schafe vom Festmahl ausgeschlossen. Kleine Tiere hindert das jedoch nicht, sich an den frischen Blättern zu laben. Und noch jemanden piekst der Abwehrmechanismus nicht:

Dornen sichern Kinderstube

Das Männchen des Neuntöters trägt eine auffällige schwarze "Augenmaske".

Sich hinter den dichten Blättern tarnen und hinter stacheligen Dornen groß werden: ein Hochsicherheitstrakt für Schlüpfer! So ziehen Kleinvögel und Kleinsäuger ihren Nachwuchs sicher im Strauch groß, wie beispielsweise der gefiederte Neuntöter, der überzählige Beutetiere als Nahrungsdepot auf den Dornen aufspießt. Oder die Sperbergrasmücke, die ihr Nest gerne in der Nähe des Neuntöters baut. Grund ist das aggressive Verhalten des Neuntöters, der mit Vehemenz sein Revier vor Eindringlingen schützt, jedoch die Sperbergrasmücke als harmlos einstuft und sie neben ihm nisten lässt. Neben Dorngrasmücke, Klappergrasmücke, Amsel, Grünling, Feldsperling oder Girlitz ist die Liste an Vogelarten lange, die in Schlehen gesichtet wurden.

Blätter als Raupenfutter

Insgesamt wurden über 113 Schmetterlingsarten auf einer Schlehe gezählt. So stellt sie die Brennnessel als Schmetterlingsfutterpflanze weit in den Schatten. Und neben Eichen und Weiden gibt es österreichweit kein Gehölz, das mehr Schmetterlinge beherbergt als die Schlehe.

Radikal bis zum Blattskelett herab fressen sich die Raupen der Schlehen-Gespinstmotte durch den Busch, was der wurzelbrütigen Pflanze jedoch nichts ausmacht. Ein wenig schonender laben sich zudem die Raupen des Pflaumenzipfelfalters, Segelfalters, Schlehenspanners, Schlehenzipfelfalters uvm. an den grünen, saftigen Blättern.

Zuckerreiche Früchte als nährreicher Herbstproviant

Mehr als 20 Vogelarten schnabulieren die gerbsauren Früchte mit ihrem hohen Zuckergehalt. Während kleine Vögel nur am Fruchtfleisch picken, sorgen größere Vogelarten wie Wacholderdrossel oder Misteldrossel mit ihren verdauten Kernen für neue Schlehenpflanzen neben dem Mutterstrauch. Wenn die Früchte zu Boden fallen, sorgen auch Maus, Fuchs und Mader für eine Verbreitung der Samen. (Text: Stephanie Fischer)

Die Initiative Blühendes Österreich lässt mit dem Naturschutzprogramm FLORA die Inseln der tierischen und pflanzlichen Vielfalt aufblühen. Gemeinsam mit unseren artenreichen Gärten und deren „VerVielfalter“ greifen wir der Natur zusätzlich unter die Arme. 

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Der Efeu als VerVielfalter #2

Die Eberesche als VerVielfalter #3

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Buch dir deinen Guide - Privat-Tour

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23. Apr. |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Buch dir deinen Guide - Privat-Tour mit einem/-r Nationalpark Ranger:in

Unsere Ranger:innen stimmen ihre Führung individuell auf Ihre Wünsche, Vorstellungen und Interessen ab.

Wieso sieht der Wald hier so wild aus? Und was genau macht diesen kleinen blauen Käfer besonders? Unsere Ranger:innen gehen bei einer exklusiven Führung auf Ihre Fragen ein und vermitteln dabei das Herzensanliegen unseres Nationalparks: die Werte der Wildnis.


Wenden Sie sich an das Informationsbüro in Admont und wir vermitteln Ihnen gerne eine:n erfahrene:n und bestens geeignete:n Nationalpark Ranger:in. Anfragen unter der Tel: +43(0)3613/21160-20;
info@nationalpark-gesaeuse.at, oder Sie nutzen die direkte Buchung: einfach Datum auswählen, Halb- oder Ganztag und los geht´s. Alles andere übernehmen wir für Sie.
Die Buchungsabwicklung und Bezahlung erfolgt über das Infobüro des Nationalparks Gesäuse in Admont.

Gesäuse Partner der Kategorie „Outdoor Anbieter" bieten ebenfalls eigene Programme und individuelle Touren an (Rafting, Schitouren, Klettertouren, Wandern... ): sich einmal mit Freund:innen auf schwierigere Wanderwege ins Hochgebirge wagen, die Kletterkünste testen oder im Winter eine Schitour ohne Sorge um Orientierung und Sicherheit machen...

Buslinie G912

Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at

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Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

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Gerne beraten wir Sie individuell und erstellen ein passendes Angebot für Sie!

Geführte Touren sind ganzjährig möglich.

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Ja, Sie können sich gerne hier einen Überblick über unsere Standard-Touren verschaffen. Sie können sich aber auch gerne einfach thematische Schwerpunkte, Routen oder Aktivitäten wünschen und wir organisieren eine:n genau für Ihre Bedürfnisse passende:n Ranger:in.

 

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Bei schwierigen Wanderungen in alpine Gipfelregionen, Klettertouren oder Schitouren sollten Sie sich von Bergführer:innen oder Bergwanderführer:innen begleiten lassen. Eine Auflistung finden Sie hier.

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Mit dem Nationalpark Ranger die Waldwildnis im Nationalpark Kalkalpen entdecken

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24. Apr. |
Oberösterreich
Veranstalter: Nationalpark Kalkalpen

Mit unseren Nationalpark Rangerinnen und Rangern erlebst du den Nationalpark Kalkalpen von seinen schönsten Seiten: Wildtiere beobachten, besondere Pflanzen kennenlernen, die Waldwildnis entdecken oder das Weltnaturerbe "Alte Buchenwälder" erkunden.

Meinen ganz persönlichen Ranger buchen

Du wählst dein Thema und den Termin - alles andere organisiert unser Besucherservice für dich!
Folgende Themen stehen zur Wahl:

Preise für individuelle Ranger Tour:

Halbtagestour bis 4 Stunden, Euro 195,-
Ganztagestour, Euro 290,-

Info & Buchung:

Besucherzentrum Ennstal
+ 43 7254/8414, info-ennstal@kalkalpen.at

Infostelle Windischgarsten
+ 43 7562/5266-17, info-wdg@kalkalpen.at

Villa Sonnwend National Park Lodge
+ 43 7562/20592, villa-sonnwend@kalkalpen.at

Zum Treffpunkt:

Das Nationalpark Besucherzentrum Ennstal liegt direkt an der Eisenbundesstraße zwischen den Orten 4462 Reichraming und 4463 Großraming.

  • Nationalpark Infostelle und Tourismusbüro Steyr und die Nationalpark Region
  • Ausstellung Wunderwelt Waldwildnis
  • Nationalpark Shop
  • Kostenlose Parkplätze vor dem Besucherzentrum
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kraueterzauber im jahreskreis

Kräuterzauber im Jahreskreis

24. Apr. |
Oberösterreich
Veranstalter: NATURSCHAUSPIEL

Traditionelles Köcheln und Werken im Naturpark Attersee-Traunsee.

Begleitet von der Kräuterfrau vom Gmundnerberg sammeln wir saisonale Wildkräuter. Das wertvolle Wissen unserer Ahnen zur Verwendung der Pflanzensäfte und -kräfte kommt uns dabei zugute. Wir verarbeiten die gefundenen Kräuterköstlichkeiten im wildromantischen Ruinengarten. Vom frischen Blütensirup und Oma's „Kräutl-Schmia“ im Frühjahr über die „Kräuterbuschen zu Johannis“ bis zur individuellen Räuchermischung aus Kräutern, Harz und Zunderschwamm.

Wir treffen uns am Tor zum "Kräuterweg", einer ca. 1,5 Hektar großen Naturhangwiese mit angelegtem Schaugarten, welche von Wald umsäumt ist. Hier erfahren wir zunächst über die Wichtigkeit der unzähligen Bauern und Landschaftspfleger des Naturparks, die durch ihren Arbeitseinsatz und ihre Nutzung von Wald und Flur die Entstehung dieser Kulturlandschaft möglich gemacht haben.

Wir tauchen ein in die Geschichte. Anhand der Berichte über die Arbeitsweise unserer Vorgänger wird klar, wie mühsam Steilflächen bis Mitte des vorigen Jahrhunderts bewirtschaftet wurden und sich die „Kaltwasserer“ ins Tal begeben mussten, um sich ihr täglich Brot zu verdienen. Eine befahrbare Straße war bis dorthin nicht vorhanden. Kann man sich das Leben damals heute noch vorstellen?

Schließlich folgt der Übergang in die Welt der Wildkräuter. Wichtige Basics rund um das "Kräutl" machen uns neugierig auf die aktuellen Schätze der Natur. Wir begeben uns auf die Suche nach den saisonalen, wilden Kräutern des Naturparks. Gemeinsam bewandern wir den Waldrand sowie das Bachufer des kleinen Kaltwasser-Bächleins. In Begleitung von unzähligen Insekten, welche die Pflanzenvielfalt des Wildkräutergartens lieben, hören wir Geschichten rund um die Gepflogenheiten unserer Vorfahren zum jeweiligen Jahreszeitenthema.

Aus den gesammelten Zutaten stellen wir bei der Kaltwasser-Ruine (wieder aufgemauerter Teil der ursprünglichen Stube des „Kaltwasser“-Anwesens) unsere Naturkreation her. Das zauberhafte Ambiente des Wildkräuter-Ruinengartens lässt eintauchen in die gute alte Zeit. Gemütliches Zusammensein in unberührter Natur und das gemeinsame Werken steigert das Wohlbefinden. Als Erinnerung nehmen wir unser selbst erzeugtes Produkt mit nach Hause.

Info & Anmeldung zum NATURSCHAUSPIEL
Individuelle Termine für Gruppen ab 7 Personen nach Vereinbarung.

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