Zum Naturlexikon Acherontia atropos | Insekten

So erkennst du den Totenkopfschwärmer:

  • sehr großer Nachtfalter, Flügelspannweite über 10 cm, dunkel marmorierter und pelzig wirkender Körper mit Totenkopf-ähnlicher Zeichnung auf der Oberseite des Brustteils
  • Vorderflügel dunkel, Hinterflügel oben meist ockerfarben mit 2 dunklen Querbinden, Hinterleib mit graublauem Längsstreifen
  • Raupen bis nahezu zigarrengroß, variabel gefärbt, mit kleinem Horn (Analhorn) am Hinterende

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Verhalten und Vorkommen

Der Totenkopfschwärmer ist ein Wanderfalter. Sein eigentliches Verbreitungsgebiet umfasst weite Teile Afrikas und des Nahen Ostens, sowie die südlichsten Zipfel Europas im Mittelmeerraum. Wie Zugvögel fliegen jedoch viele Totenkopfschwärmer im Sommer weit in den Norden und erreichen so Mitteleuropa (und sogar Russland, Skandinavien und Island!). Bei uns treten die Falter in manchen Jahren sehr häufig, in anderen kaum oder gar nicht auf. Nachweise gelangen bei uns in Österreich in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Burgenland, Steiermark, Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg.

Die Raupen des Totenkopfschwärmers ernähren sich von Nachtschattengewächsen und so legt das Weibchen seine Eier (die während der Wanderung herangereift sind) gerne auf Kartoffelpflanzen ab. Vollständig entwickeln können sie sich in Europa allerdings nur in sehr warmen Jahren. Dann findet man mitunter die riesigen Raupen oder dicken Puppen in Kartoffelfeldern oder auf verwandten Pflanzen wie Tomate, Tabak oder Stechapfel. Sie sind jedoch nicht besonders wählerisch und fressen auch Blätter vieler anderer Kraut- und Straucharten.

Die geschlüpften Falter sind nachtaktive Schwärmer, fliegen aber kaum Blüten an, sondern dringen in Bienenstöcke ein, um dort mit ihrem kurzen starken Rüssel Honig und Nektar zu saugen. Die Bienen können den behaarten und offenbar immunisierten Totenkopffaltern kaum etwas anhaben und scheinen diese sogar weitgehend zu ignorieren.

Besonderheiten

Die allermeisten Falter sind stumm, Totenkopfschwärmer aber können in ihrer Mundhöhle vergleichsweise laute Geräusche erzeugen, zum Beispiel wenn sie sich bedroht fühlen. Ihr rhythmisches Zirpen, Quietschen oder Piepsen erschreckt potenzielle Fressfeinde, scheint aber auch die Honigbienen im Stock zu besänftigen.

Ja. Der Totenkopfschwärmer ist das Tier auf dem Einband bzw. Plakat des Romans und Films „Das Schweigen der Lämmer“! Die markante Zeichnung auf dem Rücken des Falters hat die Menschen seit jeher fasziniert und das harmlose Insekt mitunter zu einem Symbol und Boten des Unglücks gemacht.

Unterstützung

Die Bestände des Totenkopfschwärmers gelten als ungefährdet. Als nur periodisch auftretender Wanderfalter kann und muss er in Europa auch kaum geschützt werden. Dennoch verenden vermutlich viele Raupen in Kartoffelfeldern mit hoher Pestizidbelastung oder spätestens bei der Ernte. Einen nennenswerten Schaden an den Kulturen richten die Raupen nur ganz selten und im Falle eines massenhaften Auftretens an.

Wenn du in Österreich der Raupe eines Totenkopfschwärmers oder sogar einem erwachsenen Falter begegnest, darfst du dich über den Fund eines sehr seltenen Exoten freuen! Erwischt man ihn in einem Bienenstock, sollte man versuchen, das schöne Tier vorsichtig zu entfernen.

Jetzt weiterlesen:

Flatterhafte Diven: 6 besondere Schmetterlinge

Zum Naturlexikon
stark gefährdet gefährdet nicht gefährdet Status unbekannt
Austria

Größe
10 cm

Färbung
Vorderflügel dunkel, Hinterflügel oben meist ockerfarben mit 2 dunklen Querbinden, Hinterleib mit graublauem Längsstreifen

Tierlaut

Erregungslaute

Audio file
© Harald Süpfle/Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

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