Spinnen machen vielen Menschen Angst, andere finden sie besonders faszinierend. Manch Erwachsener ekelt sich bereits beim bloßen Anblick eines Spinnennetzes, während unsere Kinder mitunter davon träumen, Spiderman zu sein!

Mit ihren acht Beinen, acht Augen und einer spektakulären Lebensweise lassen die kleinen Krabbeltiere kaum jemanden kalt. In jedem Fall verdienen Spinnen unsere Beachtung und unser Interesse. Blühendes Österreich stellt dir acht heimische Arten vor und erzählt ein bisschen aus dem Nähkästchen – Pardon, Spinnkästchen!

1Hauswinkelspinne (Tegenaria domestica)

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Hauswinkelspinne
  • Körpergröße: bis 12 mm, bis 80 mm Spannweite; braun gefärbt mit dicht behaarten Beinen.

 

Die gemeine Hauswinkelspinne wird oft auch als Kellerspinne bezeichnet, da sie meist in menschlichen Behausungen lebt und dort die dunkleren und feuchten Orte aufsucht. Groß, schnell laufend und von doch etwas furchterregendem Aussehen, ist sie der Inbegriff der „Gruselspinne“ am Boden der Badewanne. Dabei ist sie für uns Menschen völlig ungefährlich! Vielmehr jagt sie des Nachts allerlei lästige Insekten, die sich in die Nähe ihrer Fangfäden wagen. Den Tag verbringt die Hauswinkelspinne reglos in ihrem trichterförmigen Schlupfwinkel, über dem sich ein großes Deckennetz spannt.

2Große Zitterspinne (Pholcus phalangioides)

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Spinnen: Große Zitterspinne (Pholcus phalangioides)

Körpergröße: bis zu 10 mm, bis 100 mm Spannweite; grau-braun gemustert mit walzenförmigen Hinterleib.

 

Ähnlich groß aber wesentlich graziler als der vorige ist ein weiterer häufiger Gast unserer Häuser. Die Große Zitterspinne wird manchmal mit Weberknechten verwechselt. Diese haben aber keine Spinndrüsen und einen ungegliederten Körper. Meist kopfüber in ihrem ausgedehnten Baldachin hängend, versetzen Zitterspinnen bei Gefahr sich und ihr Netz in Schwingungen. Das spektakuläre Zittern verwirrt potenzielle Feinde und macht es ihnen schwer, die Spinne zu erkennen oder anzugreifen.

3Zebra-Springspinne (Salticus scenicus)

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Spinnen: Zebra-Springspinne (Salticus scenicus)

Körpergröße: 4-7 mm; kompakt mit kurzen kräftigen Beinen; Hinterleib mit drei dunklen Querbinden (Zebramuster).

 

Mit dem Zebra hat diese schöne Springspinne nur die schwarz-weiße Zeichnung gemeinsam. Denn in der Welt der Krabbeltiere sind die Springspinnen gefürchtete Jäger. Ihre Sprungtechnik nützt ein einzigartiges Hydrauliksystem in ihren Hinterbeinen. Die Sprungweite kann das 20-fache der Körpergröße übertreffen. Der Angriff sitzt fast immer! Geht er doch daneben, rettet die Zebra-Springspinne immer noch ihre Sicherheitsleine. Springspinnen fallen auch durch ihre zwei riesigen, frontal ausgerichteten Hauptaugen auf. Im Gegensatz zu vielen anderen Spinnen können sie Farben sehen und sogar leblose Tiere als Beute erkennen. Zebra-Springspinnen findest du an warmen und trockenen Plätzen wie Mauern und Felsen.

4Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia)

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Spinnen: Veraenderliche Krabbenspinne (Misumena vatia)

Körpergröße: bis 10 mm, Männchen wesentlich kleiner; Beinpaare 1 und 2 sehr lang; Farbe der Weibchen hell und anpassungsfähig.

 

Die veränderliche Krabbenspinne ist das Chamäleon unter den Spinnen und eine Meisterin der Tarnung. Anders als die Zitterspinne macht sie sich allerdings vor allem für ihre Beute unsichtbar! Doch nur die weiblichen Krabbenspinnen beherrschen das Täuschmanöver und verschmelzen gewissermaßen mit den Pflanzen, auf welchen sie geduldig lauern. Ihre Färbung variiert dabei zwischen gelb, grün und einem reinen Weiß, einzig am dicken Hinterleib bleiben meist zwei rötliche Seitenstreifen sichtbar. Die veränderliche Krabbenspinne schätzt warme Lagen und jagt gerne bestäubende Insekten in den Blüten. 

5Wasserspinne (Argyroneta aquatica)

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Spinnen: Wasserspinne (Argyroneta aquatica)

Körpergröße: bis 15 mm; Hinterleib dicht behaart; Männchen hellbraun-beige, Weibchen dunkler gefärbt.

 

Als weltweit einzige Spinne hat sich die Wasserspinne auf ein Leben unter Wasser spezialisiert. Da auch sie Luft atmen muss, errichtet sie aus Spinnseide eine ganz besondere Taucherglocke, die ihr als Wohnraum, Speisesaal und Kinderzimmer dient. Den Luftvorrat der silbrigen Glocke erneuert die Wasserspinne, indem sie mithilfe ihres samtigen Hinterleibes regelmäßig kleine Bläschen von der Wasseroberfläche holt. Die vielleicht faszinierendste aller Spinnen erbeutet in der Umgebung ihrer Taucherglocke Wasserinsekten, Krebschen, Fisch- und Amphibienlarven. Da die Wasserspinne nur in sauberen Seen und ruhigen Flüssen leben kann, ist ihr Bestand in vielen Regionen stark gefährdet!

6Dunkle Wolfspinne (Pardosa amentata)

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Spinnen: Dunkle Wolfspinne (Pardosa amentata)

Körpergröße: bis 8 mm, kaum mehr als 30 mm Gesamtspannweite; Körper dunkelbraun mit heller Längsbinde am Vorderleib, Beine meist braun-schwarz geringelt.

 

Die Wolfspinnen sind eine weit verbreitete und sehr artenreiche Spinnenfamilie. Auch sie spinnen keine großen Radnetze, sondern jagen aktiv in der Nähe ihrer Verstecke. Die Dunkle Wolfspinne trifft man in vielen, meist recht feuchten Biotopen. Am Ufer von Gewässern sollte man die Dunkle Wolfspinne übrigens nicht mit Wasserläufern verwechseln. Als einzige ihrer Gattung kann sie nämlich auf der Wasseroberfläche laufen! Ab dem späten Frühling kann man oft Wolfspinnenweibchen beobachten, die einen weißen Eikokon am Hinterleib tragen. Auch die frisch geschlüpften Jungspinnen lassen sich noch einige Zeit am Rücken der Mutter durchs Gelände spazieren führen.

7Südrussische Tarantel (Lycosa singoriensis)

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Spinnen: Suedrussische Tarantel (Lycosa singoriensis)

Körpergröße: bis 38 mm; Grundfärbung hellgrau bis beige, kontrastreich gezeichnet; kräftige, auffällig geringelte Beine.

 

Etwas größer gefällig? Die Südrussische Tarantel ist eine, zumindest in Österreich, fast sagenumwobene Wolfspinnenart. Mit fast 10 cm Spannweite ist sie eine der imposantesten Spinnen Europas! Wie ihr Name verrät, stammt die Südrussische Tarantel aus den asiatischen Steppengebieten. Ihr Verbreitungsgebiet reicht allerdings bis in den burgenländischen Seewinkel und zur Parndorfer Platte, wo sie in vegetationsarmen sandigen Rasen tiefe Erdhöhlen anlegt. In der Nacht startet unsere heimische Tarantel ihre gefürchteten Beutezüge. Käfer und andere Insekten werden aus kurzer Entfernung angesprungen und mithilfe eines giftigen Bisses überwältigt. Aufgrund der Seltenheit und Bedrohung ihres Lebensraums ist die Südrussische Tarantel in Österreich vom Aussterben bedroht.

8Gemeine Tapezierspinne (Atypus affinis)

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Spinnen: Gemeine Tapezierspinne (Atypus affinis)

Körpergröße: bis 15 mm; einfarbig schwarz oder braun; auffällig große, nach vorn gerichtete Kieferklauen.

 

Die Tapezierspinnen sind eine recht urtümliche Familie der Webspinnen und werden zu den Vogelspinnenartigen gezählt! In Europa kommen nur drei Arten vor. Die häufigste darunter, die Gemeine Tapezierspinne, legt wie ihre Verwandten eine ausgedehnte Wohnröhre im Boden an, welche sie mit Spinnseide austapeziert. Diesem Wohnschlauch schließt sich überirdisch ein bis zu 10 cm langer Fangschlauch an. Laufen unvorsichtige Insekten und andere Beutetiere über diese Falle, ist die Tapezierspinne zur Stelle, beißt zu, öffnet die Schlauchwand und zieht ihr Opfer kurzerhand durch diese hindurch. Die Gemeine Tapezierspinne trifft man am Ehesten zu ihrer Paarungszeit im Herbst. Ihre bevorzugten Lebensräume liegen bei uns in trockenen, sehr lichten Wäldern, Trockenrasen und Weinbergen mit einem großen Anteil an offenen Bodenstellen – nicht jedoch in geackerten Bereichen.

Die Gartenkreuzspinne durften viele schon einmal bewundern, die exotisch anmutende Wespenspinne vielleicht noch nicht.

Spinnenwissen kompakt

Was wir gemeinhin als Spinnen bezeichnen, sind die sogenannten Webspinnen, eine Ordnung im großen Reich der Spinnentiere. Die nähere Verwandtschaft der Webspinnen bilden unter anderem Weberknechte, Milben und Skorpione. Der Gefährlichkeit der Skorpione verdanken unsere Spinnen vielleicht auch die leider weit verbreitete Arachnophobie. Dabei ist die Angst vor Spinnen rational betrachtet völlig unbegründet! Ja, alle Webspinnen besitzen Giftdrüsen und nutzen diese. Meist, um ihre kleine Beute zu lähmen. Doch von den bald 50 000 Webspinnenarten können nicht einmal 20 für Menschen wirklich gefährlich werden. In Mitteleuropa lebt keine einzige davon.

Ganz im Gegenteil sind Spinnen uns Menschen unendlich nützlich. Anders als viele Insekten leben alle Spinnen räuberisch und vertilgen in unseren Feldern, Wäldern und Häusern täglich Myriaden von Fliegen, Blattläusen, ungeliebten Käfern und Raupen. Spinnennetze sind mitunter architektonische Kunstwerke und die Spinnseide der Webspinnen ist ein wahres Wunder der Natur. Sie ist, bezogen auf ihr Gewicht, viermal so belastbar wie Stahl! Ungemein dehnbar und reißfest, inspiriert sie seit langem die menschliche Technik.

Unsere heimischen Spinnen sind vielfältig, faszinierend und geheimnisvoll. Wenn sich im September unzählige junge Spinnen an ihren meterlangen glitzernden Fäden im Wind verdriften lassen, werden sie zu Luftplankton. Für uns Menschen bedeuten die silbrigen Haare in der Sonne den Altweibersommer.

 

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Besucher:innenprogramm Erlebniszentrum Weidendom

Besucher:innenprogramm Erlebniszentrum Weidendom

31. Juli |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Forschungsprogramm 1: Die Reise in den Mikrokosmos "Wasser" 

Tauchen Sie in die spanndende Welt der Wasserlebewesen ein. Eine selbst genommene Wasserprobe kann beim Mikroskopieren "unter die Lupe" genommen werden. Dabei entdeckt man Kleinstlebewesen, die man in dieser Größe noch nie gesehen hat.

 Forschungsprogramm 2: Wildnis erforschen im Auwald

Gehen Sie auf die Suche nach Wildnis in der Aulandschaft um den Weidendom und erfahren, welche Bäume gerne nasse Füße haben und welche seltene Vogelart ganz in der Nähe brütet.

Forschungsprogramm3: Abenteuer Wilde Wiese 

Ein:e Nationalpark Ranger:in zeigt Ihnen wie Sie in einer wilden Wiese auf Entdeckungsreise gehen können und neben schillernden Käfern und Bienen auf Nektarsuche auch Russischen Bären oder eine rotflügelige Schnarrschrecke aufspüren.


Die Gruppe entscheidet, welches Programm stattfindet.

Unsere Führungen und Angebote stehen allen Menschen offen. Wenn Sie eine besondere Form der Unterstützung brauchen, damit Sie barrierefrei teilnehmen können, dann lassen Sie uns das bitte vorab wissen.
Wenn Sie in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind, stellen wir für diese Veranstaltung einen Rollstuhl mit Zuggerät (Swiss Trac) kostenlos zur Verfügung (Voranmeldung notwendig).

Anfahrt: Das Erlebniszentrum liegt an der Bundesstraße B146 direkt an der Abzweigung nach Johnsbach, gleich gegenüber vom Gasthof zur Bachbrücke.

Für Navi-Nutzer: Der Weidendom hat keine eigene Adresse. Am besten ist die Eingabe der Adresse des Gasthofes zur Bachbrücke: Krumau 97, 8911 Admont.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Direkt beim Weidendom ist eine Bushaltestelle. Suchen Sie Ihre Verbindung bei der ÖBB oder Verbundlinie.

Kosten für Forschungsprogramme (11:00, 14:00 und 16:00 Uhr):

Erwachsene: € 7,00
Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre: € 5,00
Familienkarte (max. 4 Personen): € 12,00

Sondertermine sowie spezielle Programme für (Bus-)Gruppen und Schulen werden im Infobüro Admont organisiert. Unsere Gruppenangebote finden Sie hier.

Wir sind Partner der Steiermark-Card, Bonuspartner der Schladming-Dachstein Card und ZWEI UND MEHR Vorteilsbetrieb.

Unter fachkundiger Anleitung tauchen kleine und große Besucher:innen in die wilde Seite des Nationalparks ein.

Drei unterschiedliche Programme ermöglichen Besucher:innen einen spannenden Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks zu bekommen: „Die Reise in den Mikrokosmos Wasser“, „Abenteuer Wilde Wiese“ oder „Wildnis erforschen im Auwald“.

Findet diese Veranstaltung bei jedem Wetter statt?
Ja, denn wir finden, unser Nationalpark Gesäuse ist bei jedem Wetter ein Erlebnis!

Darf ich meinen vierbeinigen Freund mitbringen?
Die Mitnahme von Hunden ist nicht erlaubt.
  • Öffnungszeiten: (der Weidendom ist ganzjährig frei betretbar, betreutes Besucherprogramm zu folgenden Zeiten)

    Mai, Juni, September: Samstag, Sonntag, Feiertage, jeweils 10:00 bis 18:00 Uhr
    Juli, August: täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr

Sondertermine außerhalb der Öffnungszeiten, sowie spezielle Programme für Gruppen, Busgruppen und Schulen werden im Informationsbüro in Admont organisiert, Tel. +43(0)3613/21160-20, info@nationalpark-gesaeuse.at

    Besucher:innenprogramm Erlebniszentrum Weidendom
    Der Fährte folgen
     Himalaya

    Kino beim Weidendom:Lunana. Das Glück liegt im Himalaya

    31. Juli |
    Steiermark
    Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

    Lunana. Das Glück liegt im Himalaya

    Der junge Lehrer Ugyen träumt von einer Musikkarriere, doch ein abgelegenes Dorf im Himalaya lehrt ihn die wahre Bedeutung von Glück – und verändert sein Leben für immer.

    Regie: Pawo Choyning Dorjis, 2022

    Do., 31

    Juli, 2025

    21:00

     

    Details

    Ausrüstung

    Wir empfehlen warme Kleidung und eine Decke.

     

    Treffpunkt

    Nationalpark Erlebniszentrum Weidendom (bei der Abzweigung nach Johnsbach)

    Beginn: 21:00 Uhr

     

     

    Preis Information

    kostenlos

     

    Anreise Information

    Öffentliche Verkehrsmittel

    Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
    Verbundlinie Auskunft: http://www.verbundlinie.at/

    Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99). Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

     

    Häufige Fragen und Antworten

    Findet die Veranstaltung bei jedem Wetter statt?
    Ja; bei ungünstiger Wettervorhersage weichen wir allerdings in die Galerie FOKUS (Nationalpark Fotoschule, Hauptstraße 32, 8911 Admont) aus. In diesem Fall informieren wir Sie am Veranstaltungstag ab 17:00 Uhr über eine Ortsänderung.

    Was soll ich mitbringen?
    An kühlen Abenden, wie sie im Gesäuse häufig sind, empfehlen wir warme Kleidung und eine Decke.

     

    Hinweis

    Sprache, Dauer: OV mit dt. UT, 109 Min.

    Altersfreigabe: FSK

    Kino beim Weidendom:Lunana. Das Glück liegt im Himalaya
    Der Fährte folgen