Seit einigen Wochen leuchtet es jetzt schon violett, sonnengelb oder strahlend weiß in der Wiese.

Die ersten zarten Frühlingsblumen verlocken dazu, sie zu pflücken und daheim in eine Vase zu stecken. Aber was wir beim Spaziergang durch Wiesen und Wälder als selbstverständlich ansehen, ist es oft gar nicht.

Deshalb gilt: Vor dem Streifzug durch die erwachende Natur lieber zweimal nachlesen, ob die Blümchen der Begierde nicht doch gefährdet sind und unter Schutz stehen. Hier kommen 5 schützenswerte seltene oder bedrohte Frühlingsblumen.

1Kuhschelle/Küchenschelle

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Pulsatilla Küchenschelle

Wer Vertreter dieser Art in voller Blüte sehen möchte, muss sich beeilen. Die Große Kuhschelle oder Küchenschelle (Pulsatilla grandis) ist eine der allerersten am Frühlingsparkett und jetzt auf den Trockenrasen in Ostösterreich schon wieder am Verblühen. Aber nicht nur aufgrund der Jahreszeit ist Eile angesagt: Die Große Küchenschelle (Pulsatilla grandis) ist in Österreich regional stark gefährdet. 

Zu finden ist sie bei uns nur in Trocken- und Halbtrockenrasen in Ostösterreich (Wien, Niederösterreich, Burgenland). Blühendes Österreich unterstützt deswegen Landwirte dabei, ihre Trockenrasen in der Wachau und an der Thermenlinie weiterhin zu mähen und das Mähgut zu entfernen oder zu beweiden. Denn was die Kuhschellen gar nicht mögen: Flächen, die durch fehlende Beweidung oder Mahd verbrachen und wo sie durch Gehölze vertrieben werden.

“Urwälder und Trockenrasen im Offenland sind die artenreichsten Lebensräume Österreichs.”
- Irene Drozdowski

Aber auch auf eine zu intensive Nutzung des Bodens reagieren die Pflänzchen. Weder Düngung noch zu häufige Mahd oder zu starke Beweidung tun ihnen gut. Wer jetzt denkt – ein Pflänzchen mehr oder weniger, was macht das schon: Ein Aussterben würde den Verlust an vielen weiteren Arten nach sich ziehen und das Ökosystem weiter schwächen.

2Frühlings-Adonisröschen

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Frühlings-Adonisröschen

Die Blüten des Frühlings-Adonisröschens (Adonis vernalis) sind groß, dottergelb und können bis zu 7 cm im Durchmesser haben. Ein perfekter Landeplatz für blütenbesuchende Insekten wie zum Beispiel Bienen, die sich von März bis April über das Festmahl an Pollen freuen.

Umso wichtiger, die gefährdete Pflanze zu schützen. In Österreich ist sie nämlich nur in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland zu finden und generell sehr selten. In vielen europäischen Ländern gilt sie als stark gefährdet, in den Niederlanden und Weißrussland schon als ausgestorben. Das hat einerseits damit zu tun, dass Trockenrasen immer seltener beweidet werden und damit verbuschen.

3Echter Seidelbast

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Echter Seidelbast

Über seine rosa bis violetten, duftenden Blüten dürfen wir uns ab März freuen. Sie leuchten uns von kleinen Sträuchern am schattigen Waldrand entgegen und erscheinen noch vor den Blättern. Leider gilt die Pflanze (Daphne mezereum) in Österreich laut Roter Liste als regional gefährdet.

Dabei ist sie so früh im Jahr vor allem für langrüsselige Insekten, von denen sie auch bestäubt wird, eine wichtige Nektarquelle. So werden neben Bienen und Hummeln Schmetterlinge wie der Zitronenfalter, das Tagpfauenauge oder der Kleine Fuchs von den duftenden Blüten angelockt und stillen ihren Hunger nach dem Überwintern.

Für uns Menschen ist die Pflanze hochgiftig, sogar der Duft, und verursacht Hautreizungen bzw. beim Verschlucken Magen-Darmbeschwerden und Nierenschäden. Möglicherweise kommt daher auch die volkstümliche Bezeichnung „Kellerhals“.

4Frühlings-Knotenblume

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Frühlings-Knotenblume

Die „große Schwester“ des Schneeglöckchens ist auch als Märzenbecher bekannt. Allerdings sind ihre sechs weißen Blütenblätter mit den grünen bis gelben Punkten an der Spitze etwas rundlicher und geschlossener – und sie duften. Die Frühlings-Knotenblume (Leucojum vernum) bevorzugt feuchte Standorte auf Auwiesen und -wäldern und blüht dort von Februar bis April.

Die Wildbestände sind streng geschützt, in Österreich gilt sie laut Roter Liste als regional gefährdet. Ihr kommt einerseits der Lebensraum aufgrund von der Umwandlung naturnaher Wälder und der Trockenlegung von Mooren abhanden, andererseits setzen ihr auch scheinbar harmlose Blumen-Sammler zu. Deshalb gilt: So hübsch sie auch sein mag – wer eine Frühlings-Knotenblume entdeckt, lässt sie lieber auf der Wiese stehen.

5Hohe Schlüsselblume

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Hohe Schlüsselblume

Sie gehört zur Familie der Primelgewächse, wo es zum guten Ton gehört, sich schon früh aus dem Boden zu wagen: Primula lässt sich vom lateinischen „prima“ – die Erste ableiten und deutet wohl auf die frühe Blühzeit hin.

In feuchten Wiesen, lichten Wäldern oder am Ufer eines Bachs findet man die zartgelben Blüten der Hohen Schlüsselblume, auch Waldschlüsselblume genannt, von März bis Mai. Ihren Nektar versteckt sie tief unten in der Blütenröhre und bietet damit vor allem Insekten mit langen Rüsseln Nahrung: Hummeln und Schmetterlinge haben hier einen Vorteil gegenüber Bienen. Die behelfen sich aber manchmal damit, die Pflanze von außen anzuknabbern, um an den süßen Nektar zu kommen.

Auch den Raupen des etwa in Salzburg stark gefährdeten Schlüsselblumen-Würfelfalters (Hamearis lucina) dient sie als wichtige Nahrungsquelle. Leider stuft die Rote Liste auch die Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) in Österreich als regional gefährdet ein. Auf trockenen Wiesen und in trockenen Wäldern findet man die ebenfalls gefährdete Frühlings-Primel oder Himmel-Schlüssel (Primula veris).

Veranstaltungstipps im Frühling:

Ob im Garten, im Nationalpark oder bei einer Exkursion am Steppensee: Das Frühlingserwachen zeigt sich auch bei den zahlreichen Naturerlebnissen wieder! 

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Besucher:innenprogramm Erlebniszentrum Weidendom

Besucher:innenprogramm Erlebniszentrum Weidendom

15. Aug. |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Forschungsprogramm 1: Die Reise in den Mikrokosmos "Wasser" 

Tauchen Sie in die spanndende Welt der Wasserlebewesen ein. Eine selbst genommene Wasserprobe kann beim Mikroskopieren "unter die Lupe" genommen werden. Dabei entdeckt man Kleinstlebewesen, die man in dieser Größe noch nie gesehen hat.

 Forschungsprogramm 2: Wildnis erforschen im Auwald

Gehen Sie auf die Suche nach Wildnis in der Aulandschaft um den Weidendom und erfahren, welche Bäume gerne nasse Füße haben und welche seltene Vogelart ganz in der Nähe brütet.

Forschungsprogramm3: Abenteuer Wilde Wiese 

Ein:e Nationalpark Ranger:in zeigt Ihnen wie Sie in einer wilden Wiese auf Entdeckungsreise gehen können und neben schillernden Käfern und Bienen auf Nektarsuche auch Russischen Bären oder eine rotflügelige Schnarrschrecke aufspüren.


Die Gruppe entscheidet, welches Programm stattfindet.

Unsere Führungen und Angebote stehen allen Menschen offen. Wenn Sie eine besondere Form der Unterstützung brauchen, damit Sie barrierefrei teilnehmen können, dann lassen Sie uns das bitte vorab wissen.
Wenn Sie in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind, stellen wir für diese Veranstaltung einen Rollstuhl mit Zuggerät (Swiss Trac) kostenlos zur Verfügung (Voranmeldung notwendig).

Anfahrt: Das Erlebniszentrum liegt an der Bundesstraße B146 direkt an der Abzweigung nach Johnsbach, gleich gegenüber vom Gasthof zur Bachbrücke.

Für Navi-Nutzer: Der Weidendom hat keine eigene Adresse. Am besten ist die Eingabe der Adresse des Gasthofes zur Bachbrücke: Krumau 97, 8911 Admont.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Direkt beim Weidendom ist eine Bushaltestelle. Suchen Sie Ihre Verbindung bei der ÖBB oder Verbundlinie.

Kosten für Forschungsprogramme (11:00, 14:00 und 16:00 Uhr):

Erwachsene: € 7,00
Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre: € 5,00
Familienkarte (max. 4 Personen): € 12,00

Sondertermine sowie spezielle Programme für (Bus-)Gruppen und Schulen werden im Infobüro Admont organisiert. Unsere Gruppenangebote finden Sie hier.

Wir sind Partner der Steiermark-Card, Bonuspartner der Schladming-Dachstein Card und ZWEI UND MEHR Vorteilsbetrieb.

Unter fachkundiger Anleitung tauchen kleine und große Besucher:innen in die wilde Seite des Nationalparks ein.

Drei unterschiedliche Programme ermöglichen Besucher:innen einen spannenden Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks zu bekommen: „Die Reise in den Mikrokosmos Wasser“, „Abenteuer Wilde Wiese“ oder „Wildnis erforschen im Auwald“.

Findet diese Veranstaltung bei jedem Wetter statt?
Ja, denn wir finden, unser Nationalpark Gesäuse ist bei jedem Wetter ein Erlebnis!

Darf ich meinen vierbeinigen Freund mitbringen?
Die Mitnahme von Hunden ist nicht erlaubt.
  • Öffnungszeiten: (der Weidendom ist ganzjährig frei betretbar, betreutes Besucherprogramm zu folgenden Zeiten)

    Mai, Juni, September: Samstag, Sonntag, Feiertage, jeweils 10:00 bis 18:00 Uhr
    Juli, August: täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr

Sondertermine außerhalb der Öffnungszeiten, sowie spezielle Programme für Gruppen, Busgruppen und Schulen werden im Informationsbüro in Admont organisiert, Tel. +43(0)3613/21160-20, info@nationalpark-gesaeuse.at

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    Campfire talk

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    15. Aug. |
    Steiermark
    Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

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    Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

    Campingplatz Forstgarten, Gstatterboden

    Beginn: 20:00 Uhr

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    Alle diese Fragen beantworten Nationalpark Ranger:innen und Berufsjäger oder Förster der Steiermärkischen Landesforste in gemütlicher Runde am Lagerfeuer. Sie berichten von ihrer täglichen Arbeit und von aktuellen Highlights im Nationalpark Gesäuse.

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