Dort, auf dem Campus der Uni Innsbruck, wo vor einem Jahr noch eine eintönige Rasenfläche lag, summen bald Wildbienen um Flockenblumen, sonnen sich Zauneidechsen auf aufgeschichteten Steinen, und zwischen jungen Wildsträuchern zirpen Heuschrecken.

Der Verein ÖkoINNsel, gegründet von Studierenden, macht mit dem Projekt StrukturReich aus 1.100 Quadratmetern eine Oase für Artenvielfalt – und einen offenen Lernraum für alle, die Biodiversität erleben und begreifen wollen. Die Blaupause für Biodiversitätsgestalter:innen wurde mit Changemaker #nature ausgezeichnet und gefördert.

„Die Grünfläche der Uni, wo wir Ökologie & Biodiversität studieren, ist gar nicht ökologisch wertvoll – das kann nicht sein“, erzählt Emilie Matthes, eine der Initiator:innen. Aus diesem Aha-Moment wuchs die Idee, dem Campus Struktur, Leben und Farbe zu schenken. Am 6. Juni bekam das Konzept offiziell grünes Licht seitens der BIG und Universität – seitdem hat sich die Fläche sichtbar verwandelt.


Weniger Mahd für mehr Artenvielfalt

Der Weg vom eintönigen Rasen zum artenreichen Habitat begann mit klaren Schritten: Benjeshecken wurden errichtet und Wildhecken gepflanzt, Lesesteinhaufen und Totholzbereiche angelegt, eine offene Lehmfläche als Nistplatz für Wildbienen modelliert. „Ein Teil der Fläche wurde aus der Mahd herausgenommen, Rasenmäher kommen nun seltener sodass Pflanzen aufblühen können", erklärt Matthes. Die neu geschaffenen Strukturen erfüllen verschiedene ökologische Funktionen:

  1. Steinhaufen dienen als Unterschlupf für Amphibien und Reptilien.
  2. Totholz bietet Lebensraum für Käfer und Pilze.
  3. Heimische Sträucher – von Schlehe bis Hundsrose – spenden Nahrung und Deckung für Vögel und Kleinsäuger.

Lernen mit Kopf, Herz und Händen

StrukturReich ist nicht nur ein ökologisches Aufwertungsprogramm, sondern auch ein Bildungsort. Workshops, Info-Tafeln und gemeinsame Pflegeeinsätze machen die Fläche zu einem lebendigen Klassenzimmer. Studierende lernen, wie naturnahe Bewirtschaftung funktioniert, wie man Blühflächen pflegt oder Totholz sinnvoll einsetzt.

„Wir wollen zeigen, dass Biodiversität nicht nur ein Forschungsthema ist, sondern direkt vor unserer Haustür stattfindet“, sagt Matthes. Die Initiative öffnet sich bewusst auch für Menschen außerhalb der Uni: Community-Events laden Anwohner:innen ein, mitzuhelfen, Fragen zu stellen oder einfach die neue Vielfalt zu bestaunen.

Der Austausch mit anderen Initiativen – etwa mit Studierenden, die am Wiener Alten AKH Flächen für biologische Vielfalt pflegen – bringt frische Ideen und stärkt ein wachsendes Netzwerk junger Naturschützer:innen. „Der Kontakt mit den Wiener Kolleg:innen war inspirierend“, sagt Emilie Matthes. „Wir sehen, wie auch sie urbane Räume beleben, und das verbindet.“

Ein Ort, an dem Zukunft Wurzeln schlägt

Der Erfolg des Projekts zeigt, wie viel aus einer studentischen Initiative entstehen kann: Schon 14 Vereinsmitglieder:innen pflegen die Fläche, neue Freiwillige stoßen regelmäßig dazu. Gemeinsam organisieren sie Veranstaltungen, entfernen sie Neophyten, setzen Sträucher oder schaffen neue Strukturelemente.

Zwischen Betonwegen, Hörsaalgebäuden und Glasfassaden entsteht so ein Mosaik aus Lebensräumen, das Tieren Schutz bietet und Menschen inspiriert. StrukturReich ist mehr als ein Projekt – es ist ein Statement dafür, dass selbst kleine Flächen, wenn sie klug gestaltet sind, dem Artensterben etwas entgegensetzen können.

Langfristig will die ÖkoINNsel-Gruppe weitere Teile des Campus ökologisch gestalten und könnte damit eine Blaupause schaffen, wie auch andere Hochschulen oder Gemeinden Flächen naturnah entwickeln. Ziel ist es, Biodiversität nicht als Randthema zu behandeln, sondern als Teil der Alltagskultur einer Universität oder anderen Institutionen zu verankern – ÖkoINNseln überall!

„Wir wollen das Bewusstsein stärken, dass Biodiversität nicht nur in Schutzgebieten entsteht, sondern überall dort, wo man ihr Raum lässt“, betont Matthes. Der Campus Innsbruck zeigt: Zukunft gedeiht, wenn Menschen Verantwortung für ihr Umfeld übernehmen – und wenn eine Idee den Mut findet, gemeinsam Wurzeln zu schlagen.

 

Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert, die NextGenerationEU und von Blühendes Österreich - BILLA gemeinnützige Privatstiftung kofinanziert.

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