Das Projekt „Aufblühen! – Biodiverser Campus Uni Wien“ vereint Naturschutz mit Bildungsarbeit und bringt Studierende, Anwohner:innen und Naturinteressierte zusammen, um den urbanen Raum in eine Oase der Biodiversität zu verwandeln.
Ein sicherer Hafen für Flora und Fauna
Zwischen den historischen Gebäuden des Uni-Campus im Alten AKH hat die Natur Einzug gehalten: Hier blühen Disteln und andere heimische Wildstauden, Totholzstämme bieten Insekten und Fledermäusen Schutz, und artenreiche Wiesen werden traditionell mit der Sense gemäht.
Die vielfältigen Lebensräume ziehen eine Fülle an Arten an, darunter auch die bedrohte Äskulapnatter, Fledermausarten wie der Große Abendsegler und eine Vielzahl an Insekten wie der seltene Zürgelbaum Schnauzenfalter, die im Uni-Campus Nahrung und Nistplätze vorfinden.
Diese wertvollen Lebensräume sind nicht selbstverständlich. Sie sind Teil des großangelegten Projekts, das seit 2021 vom Verein Öko Campus Wien mit Unterstützung der Uni Wien umgesetzt wird. Zum aktuellen Projekt "Aufblühen im Rahmen von Changemaker" bekommt der Verein Unterstützung von Blühendes Österreich und dem Biodiversitätsfonds des Klimaschutzministeriums. Die Vision: Den Uni-Campus zu einem Ort machen, an dem städtische Biodiversität gefördert, sichtbar und erlebbar wird.
Menschen mit Vielfalt verbinden
Doch das Projekt geht über den reinen Naturschutz hinaus. „Aufblühen!“ ist auch ein Bildungsprojekt, das Menschen in die Welt der Biodiversität einführt und sie dazu inspiriert, selbst aktiv zu werden. Über Workshops, Vorträge und interaktive Veranstaltungen wie der "Internationalen Bat Night" zum Beispiel werden Studierende, Universitätsangehörige und die breite Öffentlichkeit dafür sensibilisiert, wie wichtig der Schutz der Artenvielfalt auch in der Stadt ist.
„Unser Ziel ist es, ökologische Zusammenhänge aufzuzeigen und Verbesserungen direkt vor der eigenen Haustür zu ermöglichen,“
erklärt Thomas Holzer, einer der engagierten Köpfe hinter dem Projekt. So werden beispielsweise Fledermauskästen aufgestellt, Hecken gepflanzt und Blühflächen angelegt – konkrete Maßnahmen, die nicht nur den Tieren zugutekommen, sondern auch den Menschen, die hier leben und von und mit der Natur lernen.
"Vor allem beim Sensenmähen kommen immer öfter Interessierte auf uns zu. Wir kommen so mit den Menschen im Campus ins Gespräch und können über die spannende Vielfalt im Alten AKH aufklären,"
resümiert Simon Maynollo über die wachsende Bekanntheit des Naturschutzprojekts.
Eine Naturoase mitten in der Stadt
Der Erfolg des Projekts zeigt, dass Naturschutz nicht nur in ländlichen Gebieten, sondern auch im städtischen Raum möglich und notwendig ist. Der Wiener Uni-Campus wird so zu einem Modell für urbane Biodiversität, das zeigt, wie wertvoll naturnahe Lebensräume mitten in der Großstadt sind.
„Das Besondere an unserem Projekt ist, dass es Naturschutzinteressen in die Gestaltung einer viel genutzten öffentlichen Grünfläche in Wien einbringt“,
betont Isa Klebinger, die gemeinsam mit einem interdisziplinären Team den Campus in eine lebendige Naturoase verwandelt hat.
Mitmachen und Biodiversität fördern
„Aufblühen!“ lädt alle ein, Teil dieser Bewegung zu werden. Durch die Teilnahme an Pflegeaktionen, Workshops oder als Mitglied des Vereins können Interessierte aktiv zum Schutz der Artenvielfalt am Uni-Campus beitragen. Über iNaturalist wurden bereits über 1.000 Arten dokumentiert!
Und wer keine Zeit hat, selbst vor Ort mit anzupacken, kann die Bekanntheit steigern, indem er darüber spricht und es auf Social Media teilt.
„Wir freuen uns, dass mit Unterstützung des Österreichischen Biodiversitätsfonds wieder mehr Leben in den Uni-Campus einkehrt“, sagt Gabriele Obermayr, Gesamtkoordinatorin des Biodiversitätsfonds.
„Die Vielfalt ist unsere Lebensgrundlage und Zukunftsvorsorge.“ - Gabriele Obermayr
Changemaker #nature wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.