Im Jahr 2020 erwarb übernahm die Gemeinde Frastanz 4,5 Hektar (ca. 6 Fußballfelder) einer ehemaligen Aushubdeponiefläche. Es handelte sich um eine brachliegende, lebensfeindliche Fläche, auf der kaum Bienen oder Schmetterlinge zu finden waren. Die stark gefährdete Gelbbauchunke war dort erst recht nicht anzutreffen. Doch die Vorarlberger Gemeinde wollte das ändern.
In Zeiten von Artensterben und Klimawandel ergriff die Gemeinde Frastanz die Gelegenheit und plante Großes. In der Galätscha, in der Mitte des Walgau sollten innerhalb von drei Jahren lebendige Lebensräume entstehen und eine Symbiose aus Landwirtschaft und Naturschutz geschaffen werden.
Mit schwerem Gerät für ein Naturparadies
Zu Beginn des Projekts wurden mit Baggern und Bulldozern Senken und Bodenmulden erzeugt, um Wasser zu sammeln. Die Gelbbauchunken sind auf sonnige Gewässer angewiesen, in denen sie ihren Laich ablegen können. Zudem wurden einheimische Büsche und Hecken als Unterschlupf und Nistplätze für Kleinsäuger und Vögel gepflanzt. Die Rohböden wurden teilweise als Magerwiesen angelegt, die Wildbienen und Schmetterlingen ein reichhaltiges Angebot an blühenden Pflanzen bieten. Auf den feuchten Riedwiesen erblüht die wunderschöne Sibirische Schwertlilie. Zusätzlich wurden Obstbäume gepflanzt, um ein Naturparadies in Form einer Streuobstwiese zu schaffen - ein Zuhause für Wiedehopf, Gartenrotschwanz und unzählige andere Tier- und Pflanzenarten.
"Als Initiator des Projekts bin ich begeistert, dass wir auf dem ehemaligen Deponiegelände einen herausragenden Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten schaffen konnten. Das Naturparadies wird auch zukünftig durch gezielte Pflegemaßnahmen erhalten bleiben", erklärt Ing. Markus Burtscher von der Marktgemeinde Frastanz.
Landwirtschaft und Natur im Einklang
Das Ziel bestand darin, eine harmonische Verbindung zwischen Natur und nachhaltiger Landwirtschaft herzustellen. Es wurden klare Konzepte erarbeitet, um Ackerbau und Artenvielfalt als gleichwertige und respektierte Partner zu etablieren.
Die Marktgemeinde Frastanz hat eine beeindruckende Verbindung zwischen Naturschutz und nachhaltiger Landwirtschaft kreiert, was zur Verleihung des Naturschutzpreises "Die Brennnessel" in Höhe von 20.000 Euro führte.