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Schmetterlinge bestimmen: Der Admiral

Eine Raupe und seine magische Verwandlung zu einem Schmetterling zu beobachten, gleicht einem Wunder. Ein Erlebnis, das vor allem mit Kindern große Freude bereitet. Mit Demut begegnet man anschließend den fragilen, flatterhaften Geschöpfen.

Fragil sind sie aber nur deshalb, weil sie den Eingriffen des Menschen in die Natur nicht gewachsen sind. Deshalb begibt man sich beim Sammeln der Eier bzw. Raupen – zurecht – schnell in die Illegalität. Was müssen SchmetterlingsfreundInnen also hierbei beachten? 

Mit der Beobachtung der verschiedenen Stadien eines Schmetterlings erblickt nicht nur ein neuer Falter das Licht der Welt. Auch ein Bewusstsein für den dringenden Schutz der bedrohten Tierarten wird geboren. Schließlich sind jeder zweiter Tagfalter und 40 % der Nachtfalter bedroht. 

In Wald und Wiese auszuschwirren, um die bedrohten Tiere zu retten, ist aber weniger hilfreich. Und man tut der Natur auch oft keinen Gefallen: Schließlich können verschleppte, nicht heimische Falter auch unerwünschte Folgen für die Natur und andere Schmetterlinge haben – siehe Buchsbaumzünsler oder Kastanienminiermotte. Deren Ausbreitung hat in vielen Gärten zur Anwendung von Spritzmitteln geführt, die aber immer auf alle Schmetterlingsarten wirken, die damit in Berührung kommen.

Auf der anderen Seite brauchen viele Raupen ganz spezielle Futterpflanzen und verhungern, wenn sie nicht direkt auf ihre Futterpflanze gesetzt werden.

 

9 Bundesländer. 9 Gesetzeslagen.

Der Naturschutz fällt rechtlich gesehen in die Kompetenzen der Bundesländer. Es gibt also neun verschiedene Naturschutzgesetze. Welche Tier- und Pflanzenart geschützt ist, variiert von Bregenz bis nach Wien. In Vorarlberg stehen beispielsweise alle Tagfalter, mit Ausnahme von Haus- und Vorratsschädlingen, in allen Entwicklungsstadien streng unter Schutz.

 

Wenn du eine Raupe aufziehen möchtest, musst du dir daher in manchen Bundesländern erst eine Erlaubnis von der Naturschutzbehörde holen! In den Kernzonen von Nationalparken und Biosphärenparken sowie in den österreichischen Naturschutzgebieten ist das Sammeln von Tieren (sowie Pflanzen und Pilzen) und ihren Entwicklungsstadien generell verboten. In einigen Bundesländern muss man sogar bewilligen, dass man den ausgewachsenen Falter freilässt. Für Lehrzwecke in Schulen oder Kindergärten gibt es teilweise Ausnahmen. Die Entnahme streng geschützter Arten aus der Natur ist immer bewilligungspflichtig.

Schmetterlingseier und Raupen per Post?

Auch der Einkauf von Schmetterlingseiern über diverse Internetbörsen ist teilweise problematisch. Es kam schon vor, dass die Raupen vorzeitig geschlüpft sind und verhungert im Postkasten geliefert wurden. Andere haben sich bereits verpuppt und fanden als Falter ein klägliches Ende im Paket.
Wenn man trotzdem welche bestellen möchte, sollte man Wanderfalter wie den Distelfalter oder Admiral in Betracht ziehen, da sie selbst große Strecken zurückliegen, weit verbreitet sind und so nicht unabsichtlich in neue Gebiete eingeschleppt werden können.

"Wenn man Schmetterlinge fördern will, dann ist die wirksamste Methode die gezielte Verbesserung des Lebensraumes durch natürliche Blumenwiesen und heimische Sträucher und Bäume. Dazu ein Verzicht auf Pestizide. Eine Zucht kann dann manchmal als Start für die Wiederbesiedlung eines Lebensraumes zusätzlich sinnvoll sein. Eine Zucht allein hat aber zumeist keinen Nutzen für den Naturschutz." Marion Jaros, Schmetterlingszüchterin

 

Lebensräume schützen = Schmetterlinge retten

Da den Faltern durch u.a. die Intensivierung der Landwirtschaft buchstäblich die Lebensgrundlage unter den Beinchen weggezogen wird, müssen – neben der Politik – wir GärtnerInnen dafür sorgen, dass diese intakt bleiben. Giftige Spritzmittel, englischer Rasen, Thujenhecken und tote, künstliche Steinflächen im eigenen Grün sind Tabu. Dafür kehrt mit den richtigen Schmetterlingspflanzen das bunte, vielfältige Leben in deinen Garten zurück!

Zücke den Kalender für die großen Schmetterlings-Zählaktionen 2019:

Der Aurorafalter – auf der Suche nach dem Frühlingsbotschafter
7. März bis 2. Juni 2019

Zeig her deine Schmetterlinge im Garten!
4. Juli bis 28. Juli 2019

Falls du die kostenlose App „Schmetterlinge Österreichs“ noch nicht installiert hast, kannst du sie hier herunterladen:

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Kräuterwanderung in Heiligenblut

Kräuterwanderung Heiligenblut

22. März |
Kärnten
Veranstalter: Nationalpark Hohe Tauern

„Gegen jedes Wehwehchen ist ein Kraut gewachsen“, lautet eine alte Volksweisheit. Welches genau lernen die Teilnehmer/-innen im Rahmen einer geführten Kräuterwanderung im Bereich „Kräuterwand“ in Heiligenblut. Die Kräuterwand ist ein sehr trockener, südost-ausgerichteter Steilhang oberhalb der Möllschlucht. An diesem Standort kommen viele Pflanzen vor, die sonst nur auf felsigen Rasen sowie in den Felsspalten wachsen.

Kurzbeschreibung der Tour:
Ausgehend vom Haus der Steinböcke geht man über die alte Glocknerstraße bis zur Himmelschleife. Von dort über den Haritzersteig zur Kräuterwand und weiter über die Sattelalpe zur Briccius-Kapelle, welche man nach 1 ½ Stunden erreicht. Der Weg führt durch eine gut erhaltene, ursprüngliche Kulturlandschaft, mit steilen, blumenreichen Bergmähdern. Im Frühsommer bieten die mit Steinen durchsetzten Viehweiden und Lärchenwiesen mit ihrer Blütenpracht einen zauberhaften Anblick.  Die legendenumwobene Briccius-Kapelle soll sich an einem Ort der Kraft befinden. Der dortigen Quelle wird dem Volksglauben nach eine Heilende Wirkung bei Augenleiden zugesprochen.  Auf dem Weg befindet sich auch die Briccius Sennerei Sattelalm (1.606m) die zu einer Rast einlädt.

Besonderheit:
Die Kräuterwand (ca. 1.600m) ist ein durch einen Steig zugänglicher Steilhang. Sonnige Felsbänder wechseln mit schattigen, von Wasser überrieselten Stellen und schaffen ein Mosaik von Kleinlebensräumen. Die Vielfalt der Gesteine, die sonnenexponierte Lage sowie die aufgelockerte Waldstruktur bilden die Grundlage für einen großen Artenreichtum an Pflanzen (Besonderheit Fiederblättriges Veilchen).

wichtige Informationen:
Empfohlen wird stabiles Schuhwerk, warme und wetterfeste Kleidung, Sonnenschutz sowie ein Rucksack mit Getränk und Jause. Eine gute körperliche Verfassung ist Voraussetzung! Bei schlechten Witterungsbedingungen behält sich die Nationalparkverwaltung vor, Exkursionen aus Sicherheitsgründen abzusagen. Die Teilnahme an den Programmen erfolgt auf eigene Gefahr. Der Veranstalter übernimmt keine Haftung! Hunde an der Leine erlaubt.

Unterwegs Möglichkeit einer Einkehr bei der Briccius Sennerei Sattelalm.

Alter: Für Kinder ab 6  Jahren geeignet.

Charakter: leichte Wanderung im alpinen Gelände, Dauer 6 Stunden (davon 3 Stunden Gehzeit)

Kosten: Erwachsene € 20,00  Kinder € 13,00, gratis mit Nationalpark Kärnten Card

Anmeldung: bis spätestens 16.00 Uhr am Vortag

Kräuterwanderung Heiligenblut
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