Von einer gefräßigen, dicken Raupe bis hin zum grazilen Schmetterling: Die Metamorphose eines Schmetterlings hat etwas Magisches. Nicht selten passiert bei der Beobachtung eine Verwandlung vom Naturinteressierten bis hin zum ausgewachsenen, engagierten Naturschützer.

 

Doch wenn man Raupen züchten möchte, begibt man sich sehr schnell in die Illegalität. Und hier zeigt sich auch, dass "das Gegenteil von Gut gut gemeint" sein kann – denn mit einer Schmetterlingsraupenzucht kann man mehr Schaden als Nutzen anrichten, das haben wir im vorigen Artikel behandelt.

 

Wenn allerdings die Naturschutzbehörde grünes Licht für die Raupenzucht gibt, hat die Schmetterlingsexpertin Marion Jaros der Wiener Umweltanwaltschaft 17 Tipps für SchmetterlingsfreundInnen parat: 

Schmetterlingsraupen aufziehen: 17 Tipps für die gefräßige Brut

Zur Raupenstube:

  • Ob Aquarium, Terrarium, Aerarium (Netzbehälter für die Raupenzucht) oder eine Plastikbox mit Löchern: Als Raupenstube kommen einige Gefäße infrage. Hauptsache trocken, licht und luftdurchlässig!
  • Der Behälter, in dem die Raupen gezüchtet werden, sollte für 1 bis 3 Raupen zumindest 2 Liter groß sein.
  • Der Deckel sollte wenn möglich seitlich angebracht sein. Dann kann man ihn öffnen und schließen, ohne Puppen zu verletzen, die sich an der Decke des Zuchtkastens verpuppt haben.
  • Die Zuchtstation sollte keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden, bei hohen Temperaturen werden die Raupen krank und sterben.
  • Zusätzlich gehören Zweige in das Gefäß, da sich manche Raupen kopfüber zum Verpuppen aufhängen.
  • Je nach Schmetterlingsart dauert das Puppenstadium von einer Woche bis zu 2 Jahren. Die Überwinterung der Puppen sollte im Freien und bei frostempfindlichen Arten in feuchten Kellern mit nicht mehr als 10 °C erfolgen. Im Kühlschrank trocknen die Puppen aus.

 

Zur Pflege:

  • Alle zwei Tage gehört die Kinderstube gereinigt. Hier kann man den Boden mit Küchenrolle auslegen und einfach wechseln.

  • Wenn man das Futter austauscht, sollen die Blätter und Äste, auf denen sich die Raupen befinden, herausgeschnitten werden. Anschließend werden die Raupen auf ihren Futterresten wieder zum frischen Buffet in den Behälter gelassen.
  • Manche Raupenarten spinnen sich am Boden in Blätter ein, um sich zu verpuppen. Gib Acht, dass du beim Reinigen nicht versehentlich die versteckten Kokons entfernst. Dazu sollten generell die festgesponnen Raupen nirgendswo heruntergezogen werden.
  • Falls der Falter im Kokon überwintert, sollte man den Kokon manchmal befeuchten, damit dieser nicht austrocknet.
  • Die Raupen nicht allzu oft anfassen und immer die Hände waschen, denn auch sie können sich Krankheiten vom Menschen holen.

Zum Raupenfutter:

  • Vergewissere dich, welche Raupe welche Pflanze frisst. Alle zwei Tage sollte man die Futterpflanze wechseln.
  • Auf der einen Seite sollten die Futterpflanzen nicht austrocknen, damit die Raupen ausreichend Flüssigkeit bekommen. Zu feucht sollte es im Behälter auch nicht sein. Wenn sich Kondenswasser bildet, ist es zu viel. (Ausnahme bei Arten, die sich in feuchten Waldgebieten entwickeln).
  • Das frische Futter sollte immer trocken sein, da es sonst zu Verpilzungen und Krankheiten bei den Raupen kommen kann.

Nach dem Schlüpfen.

  • Die Falter schlüpfen meist morgens bis mittags. Bei Tagfaltern erkennt man den Zeitpunkt bereits einen Tag vorher, wenn die Puppe durchsichtig wurde und die Flügel durchschimmern.
  • Damit der Falter seine Flügel nach unten hängend trocknen kann, sollte ein Zweig aufgestellt sein, oder die Wand mit Küchenrolle beklebt, damit er Halt findet.
  • Der Falter sondert nach dem Schlüpfen eine teils gefärbte Flüssigkeit ab. Das ist kein Blut, sondern ein Abfallstoff von der Entwicklung der Raupe zum Schmetterling.
  • Nach einer Stunde ist der Schmetterling flugfähig: Bitte freilassen. Nachtfalter eher in der Dämmerung ausfliegen lassen. Damit sie in der freien Natur nicht gleich gefressen werden, sollten sie im Schutz eines Busches ausgesetzt werden.

Zücke den Kalender für die großen Schmetterlings-Zählaktionen 2019:

Der Aurorafalter – auf der Suche nach dem Frühlingsbotschafter
7. März bis 2. Juni 2019

Zeig her deine Schmetterlinge im Garten!
4. Juli bis 28. Juli 2019

Falls du die kostenlose App „Schmetterlinge Österreichs“ noch nicht installiert hast, kannst du sie hier herunterladen:

Jetzt weiterlesen:

Schmetterlingszählung 2018; der bedrohte Große Feuerfalter hebt ab

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Schmetterlingsraupen züchten: was ist erlaubt?

Insektensterben: Homo Sapiens am seidenen Faden

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Meckerziege oder flotte Biene?

Flotte Biene! Dann bist du auf Österreichs größter Plattform für Naturerlebnisse genau richtig.

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Besucher:innenprogramm Erlebniszentrum Weidendom

Besucher:innenprogramm Erlebniszentrum Weidendom

15. Aug. |
Steiermark
Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

Forschungsprogramm 1: Die Reise in den Mikrokosmos "Wasser" 

Tauchen Sie in die spanndende Welt der Wasserlebewesen ein. Eine selbst genommene Wasserprobe kann beim Mikroskopieren "unter die Lupe" genommen werden. Dabei entdeckt man Kleinstlebewesen, die man in dieser Größe noch nie gesehen hat.

 Forschungsprogramm 2: Wildnis erforschen im Auwald

Gehen Sie auf die Suche nach Wildnis in der Aulandschaft um den Weidendom und erfahren, welche Bäume gerne nasse Füße haben und welche seltene Vogelart ganz in der Nähe brütet.

Forschungsprogramm3: Abenteuer Wilde Wiese 

Ein:e Nationalpark Ranger:in zeigt Ihnen wie Sie in einer wilden Wiese auf Entdeckungsreise gehen können und neben schillernden Käfern und Bienen auf Nektarsuche auch Russischen Bären oder eine rotflügelige Schnarrschrecke aufspüren.


Die Gruppe entscheidet, welches Programm stattfindet.

Unsere Führungen und Angebote stehen allen Menschen offen. Wenn Sie eine besondere Form der Unterstützung brauchen, damit Sie barrierefrei teilnehmen können, dann lassen Sie uns das bitte vorab wissen.
Wenn Sie in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind, stellen wir für diese Veranstaltung einen Rollstuhl mit Zuggerät (Swiss Trac) kostenlos zur Verfügung (Voranmeldung notwendig).

Anfahrt: Das Erlebniszentrum liegt an der Bundesstraße B146 direkt an der Abzweigung nach Johnsbach, gleich gegenüber vom Gasthof zur Bachbrücke.

Für Navi-Nutzer: Der Weidendom hat keine eigene Adresse. Am besten ist die Eingabe der Adresse des Gasthofes zur Bachbrücke: Krumau 97, 8911 Admont.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Direkt beim Weidendom ist eine Bushaltestelle. Suchen Sie Ihre Verbindung bei der ÖBB oder Verbundlinie.

Kosten für Forschungsprogramme (11:00, 14:00 und 16:00 Uhr):

Erwachsene: € 7,00
Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre: € 5,00
Familienkarte (max. 4 Personen): € 12,00

Sondertermine sowie spezielle Programme für (Bus-)Gruppen und Schulen werden im Infobüro Admont organisiert. Unsere Gruppenangebote finden Sie hier.

Wir sind Partner der Steiermark-Card, Bonuspartner der Schladming-Dachstein Card und ZWEI UND MEHR Vorteilsbetrieb.

Unter fachkundiger Anleitung tauchen kleine und große Besucher:innen in die wilde Seite des Nationalparks ein.

Drei unterschiedliche Programme ermöglichen Besucher:innen einen spannenden Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks zu bekommen: „Die Reise in den Mikrokosmos Wasser“, „Abenteuer Wilde Wiese“ oder „Wildnis erforschen im Auwald“.

Findet diese Veranstaltung bei jedem Wetter statt?
Ja, denn wir finden, unser Nationalpark Gesäuse ist bei jedem Wetter ein Erlebnis!

Darf ich meinen vierbeinigen Freund mitbringen?
Die Mitnahme von Hunden ist nicht erlaubt.
  • Öffnungszeiten: (der Weidendom ist ganzjährig frei betretbar, betreutes Besucherprogramm zu folgenden Zeiten)

    Mai, Juni, September: Samstag, Sonntag, Feiertage, jeweils 10:00 bis 18:00 Uhr
    Juli, August: täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr

Sondertermine außerhalb der Öffnungszeiten, sowie spezielle Programme für Gruppen, Busgruppen und Schulen werden im Informationsbüro in Admont organisiert, Tel. +43(0)3613/21160-20, info@nationalpark-gesaeuse.at

    Besucher:innenprogramm Erlebniszentrum Weidendom
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    Campfire talk

    Campfire talk

    15. Aug. |
    Steiermark
    Veranstalter: Nationalpark Gesäuse GmbH

    Findet diese Veranstaltung bei jedem Wetter statt?

    Bei anhaltendem Regen oder Unwetter findet die Veranstaltung nicht statt. In diesem Fall informieren wir Sie am Veranstaltungstag ab 16:00 Uhr über eine Absage.

    Barrierefreiheit

    Unsere Führungen und Angebote stehen alle Menschen offen. Wenn Sie eine besondere Form der Unterstützung brauchen, damit Sie barrierefrei teilnehmen können, dann lassen Sie uns das bitte vorab wissen.

    kostenlos

    Keine Anmeldung erforderlich!

    Öffentliche Verkehrsmittel

    Österreiche Bundesbahn: www.oebb.at
    BusBahnBim-Auskunft: www.busbahnbim.at

    Buslinie G912 - Haltestelle Bahnhof Gstatterboden

    Reisen Sie zu unseren Veranstaltungen, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an oder benützen Sie im Sommerhalbjahr das Gesäuse Sammeltaxi (+43 3613 21000 99).
    Die Parkplätze im Nationalpark Gesäuse sind kostenpflichtig (Tagesticket € 6,00). Nähere Informationen zu den Parkplätzen finden Sie hier. Allgemeine Informationen zur Anreise in den Nationalpark Gesäuse finden Sie hier.

    Campingplatz Forstgarten, Gstatterboden

    Beginn: 20:00 Uhr

    Was wollten Sie immer schon über den Nationalpark Gesäuse wissen?

    Alle diese Fragen beantworten Nationalpark Ranger:innen und Berufsjäger oder Förster der Steiermärkischen Landesforste in gemütlicher Runde am Lagerfeuer. Sie berichten von ihrer täglichen Arbeit und von aktuellen Highlights im Nationalpark Gesäuse.

    Campfire talk
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